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Liebe Fistula-Förder*innen und -interessierte,
Zum Jahresende gibt es viel Positives von unseren Projekten zu berichten. Mit großem Engagement werden in Uganda und Burkina Faso Fistelpatientinnen versorgt – trotz schwieriger politischer und ökonomischer Lage. Ohne Unterstützung aus dem Ausland gäbe es für ärmere Frauen mit Geburtsverletzungen oder Kinder mit urogenitalen Missbildungen keinerlei medizinische Versorgung in Subsahara-Afrika. Im Gegenteil: Sie sind sozial geächtet und haben keinen Zugang zu Bildung und Erwerbsarbeit. Fistula e.V. finanziert mit Ihren Spenden die ganzheitliche Versorgung und Prävention, mit guten Standards und Erfolgen! |
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Setzen Sie ein Zeichen der Menschlichkeit in dieser Weihnachtszeit und unterstützen Sie unsere Projekte in Uganda und Burkina Faso.
Spenden Sie dort, wo die Hilfe bei den Menschen ankommt! |
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Perlenstickereien sind sehr beliebt während der Reintegration im ARENA Fistula Hospital nach geglückter Operation. Später möchten einige ihre Werke auf dem Markt verkaufen. |
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ARENA Fistula Hospital in Burkina Faso |
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Reintegration als Chance – Mariam Lallogo berichtet von Ihrer Schneidereiausbildung |
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Mariam Lallogo ist eine 30-jährige Mutter aus einem abgelegenen Dorf bei Boulsa, etwa 300 km im Osten von Ouagadougou gelegen. Sie wurde im Alter von 17 Jahren auf Anweisung ihres Vaters zwangsverheiratet. Sie gebar ihrem Mann 4 Kinder, das letzte erforderte einen Kaiserschnitt. Während ihrer fünften Schwangerschaft konnte Mariam keine Schwangerschaftsvorsorge in Anspruch nehmen, da ihr Dorf in der Regenzeit durch einen nicht passierbaren Fluss abgeschnitten ist. Die nächste für sie zuständige Gesundheitseinrichtung ist während dieser Zeit unerreichbar.
„Ich wusste, dass bei einer erneuten Geburt unbedingt ein Kaiserschnitt erfolgen muss und bereits im 8. Monat hat mich mein Mann in die 35 km entfernte Stadt zu Verwandten gebracht, damit ich auf jeden Fall rechtzeitig ins Krankenhaus komme.“ berichtet sie. „Trotzdem wollten die Hebammen eine normale Geburt durchführen, als ich mit Wehen ins Gesundheitszentrum kam.“ Sie beobachteten die Patientin trotz ihrer Bedenken fast 12 Stunden lang erfolglos, bevor sie sie in das Bezirkskrankenhaus überwiesen. Dort wurde dann ein Notfallkaiserschnitt durchgeführt. Die Genesung verlief offenbar gut und sie wurde eine Woche später entlassen.
„Als die Ärzte vor meiner Entlassung aus dem Krankenhaus den Katheter entfernten, bemerkte ich, dass mein Urin auslief. Ich hatte noch nie von einer Fistel gehört, also glaubte ich ihnen, als sie mir sagten, dass das aufhören würde. Zu Hause angekommen, verlor ich weiterhin Urin, was für mich sehr schwierig war. Die Menschen in meinem Umfeld veränderten ihre Art, mich zu behandeln. Ich musste alleine essen, niemand setzte sich zu mir und sogar die Gläser, aus denen ich trank, wurden mir weggenommen. Ich wurde als unrein angesehen. Mein Schwiegervater brachte mich zurück ins Bezirkskrankenhaus, wo man beschloss, mir wieder einen Katheter zu legen. Trotz Katheter verlor ich permanent Urin und ich bin dankbar, dass meine Familie mich unterstützte und mich ins Regionalkrankenhaus brachte. Dort klärte uns eine Krankenschwester über meine Fistel auf, erzählte vom ARENA Fistula Hospital und überwies mich nach Ouagadougou.
Mariam wurde tatsächlich schon einen Monat später in das ARENA-Fistelzentrum aufgenommen und erfolgreich operiert. Während ihrer Genesungszeit hörte sie von dem sozialen Reintegrationsprogramm, das Fistelüberlebenden eine Berufsausbildung ermöglicht. Sie war begeistert von dem Programm in Schneiderei und erhielt die Möglichkeit zur Teilnahme.
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Mariam während des Reintegrationsprogramms an ihrer Nähmaschine: "Nähen war schon immer meine Leidenschaft!" |
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„Nähen war schon seit der Kindheit meine Leidenschaft, aber mein Vater hatte nicht das Geld, um mir eine Ausbildung zu ermöglichen. Bevor ich an einer Fistel erkrankte, verkaufte ich Erdnusskekse in den umliegenden Dörfern. Manchmal legten wir lange Strecken zu Fuß zurück und verbrachten den ganzen Tag damit, ohne etwas zu verkaufen. Ich glaube, dass sich das mit meinen Nähkenntnissen ändern wird. Jetzt bin ich seit vier Monaten hier und bin sehr zufrieden mit dem, was ich bisher gelernt habe. Ich kann schon einfache Kleider nähen. Diese Ausbildung wird mir und meiner Familie zugutekommen. Sobald ich fertig bin, möchte ich mich in meinem Dorf niederlassen und arbeiten. Ich denke, dass ich mich mit dem Nähen zu Hause sehr wohlfühlen werde und dass ich mit dem verdienten Geld meinen Kindern und meiner Familie helfen kann.“ Wir wünschen Mariam, dass Ihre Zukunftsvision in Erfüllung geht. Das wichtigste Ziel der Reintegration ist es, den Patientinnen wieder Selbstwertgefühl und Zukunft zu vermitteln. Das ist bei Mariam gelungen! |
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Spende für die Reintegration junger Frauen in Burkina Faso Die Nähkurse für junge, alleinstehende Frauen sind ein wesentlicher Bestandteil der Reintegration, um später ein selbst-bestimmtes Leben zu führen. Ergänzende Alphabetisierung ist in Planung.
Wir finanzieren dieses wichtige Engagement mit Ihren Spenden. |
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TERREWODE Fistula Hospital in Uganda |
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Rotary Club Rottaler-Land spendet OP-Sieb für Chirurgie kindlicher Missbildungen |
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Inkontinenz bei Kindern führt zu sozialer Isolation. Wie bei uns werden sie gehänselt. Doch in Uganda dürfen sie nicht einmal die Schule besuchen. Sie leben vereinsamt und in Scham, ähnlich wie Fistelpatientinnen. Die Mitglieder der OFAAN-Gruppen, die aus medizinischem Personal und Fistula-Überlebenden bestehen und von TERREWODE ausgebildet sind, treffen bei ihrer Suche nach Fistelpatientinnen immer wieder auf diese Kinder und bringen sie zum Fistula Hospital. Manche Mütter bringen ihre Kinder direkt, da sie in staatlichen und auch privaten Krankenhäusern keine Hilfe bekommen.
In Uganda sehen wir viele Kinder mit Missbildungen des harnableitenden Systems, häufig gekoppelt mit genitalen Fehlbildungen. Ursache ist wahrscheinlich die Mangelernährung Schwangerer, die im ländlichen Bereich häufig ist. Sowohl längere Trockenzeiten als auch verlängerte, unwetterartige Regenphasen führen zunehmend zu Missernten. Aufgrund des patriarchalen Systems essen zuerst die männlichen Familienangehörigen, eine Schwangerschaft berechtigt nicht zu einer besseren Ernährung. Zumal diese Missbildungen am Anfang der Schwangerschaft entstehen, einem Zeitpunkt, an dem viele Frauen noch nicht einmal darüber informiert sind. Immer wieder kommen aber auch Mädchen mit Verletzungen des Genitales, oft nach sexuellem Missbrauch.
Wer das Harn- und Genitalsystem bei einer großen Fistel rekonstruieren kann, verfügt auch über das nötige Wissen, diese Missbildungen zu operieren. Dr. Fekade Ayenachew behandelte schon während seiner Zeit im Hamlin Fistula Hospital in Äthiopien diese Kinder und brachte seine Kenntnisse und Erfahrungen nach Uganda
Wir haben in unserem letzten Newsletter bereits darauf hingewiesen, dass Kleinkinder kleine, feine OP-Instrumente brauchen und um Spenden für das Set gebeten. Dies habe ich auch meinem urologischen Kollegen Dr. Corvin aus Eggenfelden vorgetragen. Kurz entschlossen organisierte er die Finanzierung über seinen Rotary Club und einige urologische Kollegen. Wir bedanken uns sehr herzlich!
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Zaina (Name geändert) nach der Ankunft im TERREWODE Fistula Hospital. Schnell hat sie Vertrauen gefasst. Kinder wie sie werden vom neuen OP-Set profitieren! |
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Weiterbildung ist der Schlüssel zu guter Versorgung von Fistelpatientinnen |
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Für Fistula e.V. ist es ein großes Anliegen, unseren afrikanischen Partnerorganisationen modernes medizinisches Wissen, gute Diagnostik und schonende Operationsverfahren zu vermitteln. Dr. Fekade Ayenachew, der Chefarzt im Hamlin Fistula Hospital in Äthiopien war, hat damals von diesen Fortbildungen sehr profitiert und gilt heute als einer der besten Fistelchirurgen überhaupt. Mit Enthusiasmus gibt er sein Wissen und seine Erfahrung als zertifizierter FIGO-Trainer (Programm der Weltorganisation für Gynäkologie und Geburtshilfe in Fistelchirurgie) an Kollegen in allen von Fisteln betroffenen Ländern weiter – von Bangladesch bis Malawi.
Wir wollen dieses Programm nun neu aufstellen. Mindestens zwei der in Soroti im TERREWODE Fistula Hospital tätigen Ärzte werden im nächsten Jahr nach FIGO-Kriterien zertifiziert, die FIGO wird diese Ausbildung finanzieren. Dabei werden auch andere ugandische Gynäkologen in Fistelchirurgie weitergebildet.
Fistula e.V. wird zusätzlich die Kosten für einen oder zwei weitere Aufenthalte, die jeweils zwei bis drei Wochen dauern werden, übernehmen. Dabei werden weitergehende Fortbildungen bezüglich komplizierter Operationen abgehalten sowie gezielte Weiterbildungen in medizinischen Bereichen organisiert, die sich an dem besonderen Vorkommen bestimmter Erkrankungen und Verletzungen im TERREWODE Fistula Hospital orientieren. Es geht um hohe Qualität in der Versorgung komplizierter Fisteln und urogenitaler Fehlbildungen, aber auch moderner Techniken bei Gebärmuttersenkung und Inkontinenzoperationen. Die Themen werden gemeinsam erarbeitet und den Erfordernissen angepasst. TERREWODE wird damit sicherlich seinen Ruf, das beste Krankenhaus in Uganda zu sein, weiter ausbauen.
Wir freuen uns, dass Dr. Fekade diese Aufgabe trotz seiner vielen Verpflichtungen weiterhin übernehmen will. |
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Dr. Fekade Ayenachew, seit 2019 tätig als Trainer des medizinischen Teams im TEREWODE Fistula Hospital |
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Wir wünschen Ihnen eine geruhsame Adventszeit und frohe Weihnachten! |
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Weihnachten ist eine Zeit der Ruhe und der Aufmerksamkeit füreinander. Dabei denken wir auch an Menschen, die unter besonders schwierigen Bedingungen leben müssen – vor allem an Frauen und Kinder, die von Krieg und Vertreibung betroffen sind. Obwohl die Konflikte in Subsahara-Afrika oft aus unserem Blickfeld geraten, leiden dort weiterhin Millionen Frauen unter mangelnder Geburtshilfe und sexueller Gewalt. Die Behandlung von Fistelpatientinnen kann einen wichtigen Beitrag zur Linderung dieses Leidens leisten.
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Wir freuen uns über Ihre Unterstützung – Ihre Spende wird dringend gebraucht! |
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Herzliche Grüße sendet Ihnen für das Team von Fistula e.V. |
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 Dr. Barbara Teltschik Vorstand Fistula e.V. |
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Gute Diagnostik ist wichtig! Das ARENA Fistula Hospital benötigt dringend ein Sonografiegerät, um die Qualität der Versorgung zu verbessern. Mit Ultraschall können insbesondere Nieren und Harnblase vor und nach der Operation beurteilt werden.
Wir brauchen für dieses Engagement Ihre Spende! |
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Informieren Sie sich doch auch über Social Media!
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Fotos: Dr. Barbara Teltschik, ARENA - Copyright: Fistula e.V. |
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Fistula e.V. Dr. Barbara Teltschik Heubergstraße 8 70188 Stuttgart Deutschland info@fistula.de www.fistula.de
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